Ein Herz für den Casinoweiher

Eyne GmbH plant zweites Projekt am Ufer des Casinoweiherszurück

Günstiges Gutachten für Restaurant

Grenz-Echo
Donnerstag, 15. Januar 2004
An Göhl und Iter
Von Petra Förster

Neben dem Projekt Camelion soll am Ufer des Casinoweihers in Kelmis auch ein 400 qm großes Restaurant- und Geschäftshaus entstehen. Sowohl das Bürgermeister- und Schöffenkollegium als auch der Städtebaudienst haben bereits ein bedingt günstiges Gutachten erteilt.

Bekanntmachung Geschäftshaus
Bekanntmachung
Geschäftshaus

Kurz vor dem Jahreswechsel hatten die Pläne zum Bau eines Appartementhauses am Casinoweiher für hohe Wogen des Protests gesorgt. Im Rahmen des öffentlichen Untersuchungsverfahrens wurden 150 Einsprüche eingereicht (wir berichteten ausführlich). Wie jetzt bekannt wurde, hat der Bauherr, die Eyne GmbH, bereits am 17. September vergangenen Jahres einen zweiten Antrag eingereicht. Dieser betrifft den Bau eines Restaurant- und Bürogebäudes am Ufer des Casinoweihers. Der Antrag wurde vom Bürgermeister- und Schöffenkollegium (BSK) in Kelmis positiv begutachtet und - nach einem grundsätzlich positiven Gutachten der Denkmalschutzkommission - am 8. Dezember dem Städtebaudienst der Wallonischen Region übermittelt.

Bereits an Bauherren übermittelt

Bauplatz Geschäftshaus?
Bauplatz Geschäftshaus?

Diese hat der Gemeinde Kelmis in der vergangenen Woche ein bedingt günstiges Gutachten zugestellt, das bereits an den Bauherren weitergeleitet wurde. »Es müssen nun noch einige Anpassungen vorgenommen werden und dann kann das Projekt im Prinzip genehmigt werden«, erklärt Pascal Kreusen, Leiter des Bauamtes, das weitere Vorgehen.
Eine öffentliche Untersuchung wie im Falle des »Camelion«-Projektes sei bei diesem Antrag laut den Raumordnungs-bestimmungen (»Cwatup«) nicht notwendig gewesen. Eine solche müsse nur erfolgen, wenn das geplante Gebäude eine bestimmte Höhe und Tiefe - auch im Vergleich zu den umliegenden Gebäuden - überschreite. Bei dem geplanten Restaurant ist dies nicht der Fall.
»Wir möchten in Abstimmung mit den zuständigen Behörden auf diesem Gelände bauen«, erklärte Elmar Fuhrmann, Architekt und Gesellschafter der Eyne GmbH. Der Gesellschaft gehören am Casinoweiher rund 3000 qm, »alles in der Bauzone«, so Fuhrmann. Das geplante Restaurant soll eine Fläche von 400 qm haben. »Wir werden das unter Schutz gestellte Gebiet nicht berühren«, so Fuhrmann.
Der Architekt - hierbei handelt es sich um Yves Delhez aus Eupen - habe sich zudem bemüht, das Gebäude bestmöglichst in die Landschaft einzubinden.
Dies waren auch die Argumente; die das BSK dazu bewogen. haben, das Vorhaben zu befürworten. Ebenfalls wurde das Vorhaben in der Baukommission vorgestellt. »Der Bau hat normale Höhen und befindet sich außerhalb der Schutzzone«, erklärte Bauschöffe Rotheudt dem Grenz-Echo auf Anfrage. Zudem seien die für ein Restaurant pro Sitzeinheit vorgeschriebene Anzahl Parkplätze vorgesehen. »Unserer Ansicht nach ist der Bau eine Aufwertung für Kelmis und für das Gelände«, macht Rotheudt den Standpunkt des BSK klar. Derzeit werde auf dem unbewohnten Hang allerhand Unrat abgeladen. Das soll - so hoffen die Gemeindeväter - dank dieser Belebung ein Ende haben. Die Denkmal- und Landschaftsschutzkommission hat in ihrem Gutachten vom 27. November angeregt, dass im Gegensatz zur ursprünglichen Planung zwei Parkplätze entfallen, »um den Hang zum Casinoweiher gänzlich naturbelassen zu erhalten«. Außerdem solle auf der Zufahrt zum Emmaburgerweg kein Asphaltbeton verwendet und kein Zugang zum Gewässer geschaffen werden. Für die Hecken und die Bepflanzung möchte die Kommission einheimische Gewächse verwendet wissen. Diesen Bemerkungen hat sich auch der Städtebaudienst angeschlossen.

Bedenken zum Camelion-Projekt

Im Gegensatz hierzu hatte die Denkmalschutzkommission für das Camelion-Wohnhaus angemerkt, dass »die Höhendimension des Projektes nicht mit dem Charakter des Landschaftsgebietes Casinoweiher vereinbar« sei, da die Baumsilhouette der Uferböschung durch den Bau nachhaltig negativ beeinträchtigt würde. Außerdem würde der Öffentlichkeit durch ein »derart überdimensioniertes Projekt ein landschaftlich hochwertiges Naherholungsgebiet verloren gehen.