Ein Herz für den Casinoweiher

Naturparadies Casinoweiherzurück

Im Jahre 1862 ist der Weiher aus rein wirtschaftlichen Gründen von der Bergwerksgesellschaft "Vieille-Montagne" angelegt worden. Heute präsentiert sich dem Betrachter ein Lebensraum von Pflanzen und Tieren, die teils geschützt und auf der roten Liste der zum Aussterben bedrohten Arten stehen.

Schilfgürtel
Vogelzug
Kalkflora
Galmeihalde
Feuchtgebiet

Schilfgürtel Geologie
Seinen besonderen Charakter erhält der Casinoweiher u.a. durch seinen breiten Schilfgürtel.
Es gibt in Ostbelgien nur zwei Weiher mit solch einem Schilfgürtel, nämlich der Thommerweiher bei St. Vith und der Casinoweiher in Kelmis.
Das Außergewöhnliche an so einem Schilfgürtel ist, dass dort Vögel leben die sich in Millionen von Jahren der Evolution, an diesen Lebensraum Schilf angepasst haben. Die meisten dieser Arten sind sehr scheu und führen ein Leben im Verborgenen. Bei uns brüten der Haubentaucher und der Teichrohrsänger. Den markanten Haubentaucher hat wohl schon jeder Spaziergänger einmal beobachtet, dieser Vogel befestigt seine Schwimmnester am Schilfrohr. Den Teichrohrsänger bekommt man seltener zu Gesicht, meistens kann man ihn nur durch seinen charakterisierenden Gesang im Schilf ausfindig machen.
Der Eisvogel besucht den Weiher regelmäßig um kleine Fische zu fangen, womit er seine Jungen großzieht. Der Eisvogel obliegt dem Schutz der europäischen Union wonach sein Lebensraum europaweit geschützt ist.

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Vogelzug
Im Frühjahr und Herbst kann man am Casinoweiher oft sehr seltene Wasservögel beobachten die den Weiher benutzen, um auf ihrer langen Reise zu rasten. Für viele Zugvögel bietet dieser Schilfgürtel eine unschätzbare Schutzzone. So kann man große Schwärme von Singvögeln beobachten die im Schutz des Schilfgürtels übernachten, weil sie dort über dem Wasser vor Angriffen durch Landraubtiere wie Marder und Fuchs sicher sind.

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Kalkflora
Da der Casinoweiher in einem Schilfgürtelsteingebiet liegt beherbergt er an seinen Ufern auch eine Reichhaltigkeit an teils sehr seltenen Pflanzenarten, wie zum Beispiel der vom Aussterben bedrohte Wolfseisenhut.

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Galmeihalde
Direkt neben dem Weiher liegt die Galmeihalde, auch sie ist ein Zeuge aus der Zeit des Erzabbaus. Dort findet man auf Schwermetallrasen die im Rahmen der EU-Naturschutzrichtlinien "Flora-Fauna-Habitat" (FFH) geschützte Galmeiflora (Zinkflora). Zu erwähnen wäre die dort wachsende Frühlingsmiere, diese Art kommt in Belgien nur hier in unserem Gebiet vor, selbst im gesamten Deutschland findet man diese Art nur noch an zwei Stellen, in Holland ist sie gar nicht anzutreffen.

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Feuchtgebiet
Außerdem stehen laut Ministerialerlass vom 13 April 2001 die Gemarkung Flur C, Parzellen 22b und 22c als Feuchtgebiet von biologischem Interesse (ZHIB) im Belgischen Staatsblatt definiert. Das gleiche gilt für die Gemarkung Flur C, Parzelle 39s5. Siehe Anhang Kopie Staatsblatt oder Internet:
http://mrw.wallonie.be/cgi/dgrne/sibw/sibw.sgib.form.pl?SGIBCODE=340
Beide sind als "Etang du Casino" und "Terril du Casino" respektive benannt.
Würde der Casinoweiher mit seiner Galmeihalde sich in einem andern EU-Land befinden, stünde dieses Gebiet schon längst unter Naturschutz und seine Ufer wären bestimmt nicht im Sektorenplan als Bauland eingeteilt.
Viele Naturfreunde aus dem In- und Ausland pilgern jährlich im Frühjahr zum Casinoweiher und Hohnbachtal, manche kommen in Bussen und scheuen auch lange Anfahrtswege (Deurne, Nijmegen, Eindhoven) nicht, um sich hier an der Fauna und Flora zu erfreuen. In Holland gibt es Naturreiseführer, in denen die Natur von Kelmis ausführlich beschrieben steht.
Sollten sie Interesse bekommen haben dieses Naturparadies aus der Nähe kennen zu lernen wir organisieren naturkundliche Führungen für Gruppen von 2 bis 20 Personen
Tel. 087/656599