Ein Herz für den Casinoweiher

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Antrag auf Klassierung als Denkmal der Häuser Lütticher Strasse N° 73 & 74 in KELMIS


Zur Geschichtlichen Begründung Auf der anbei liegenden Kopie einer lithographischen Ansicht von ungefähr 1840 (siehe unten) erkennt man den "Penning" als eines der allerersten Wohnhäuser im Bereich der gegenüber liegenden Werksanlagen der damals aufblühenden "Vieille Montagne".
Nachfolgender Auszug aus dem von Herrn Firmin PAUQUET veröffentlichten Beitrag "Kelmis - La Calamine, ein Geschäftszentrum im Göhltal", siehe "Im Göhltal" N° 61 - August 1997, veranschaulicht auf eindeutiger Weise die hervorragende geschichtliche Bedeutung des "Penning", zum einen weil es sich um eines der ältesten noch erhaltenen kelmiser Arbeiterwohnhäuser handelt welches stark im Kontext der damaligen Bergwerksaktivität verwurzelt ist, zum anderen weil er durch seine Lage landschaftlich eng mit dem geschützten Casinoweiher sowie mit der protestantischen Kirche und dem sich daran anschließenden Friedhof verflochten ist.

Haus Penning
Historischer Blick auf die VM
Links Haus Penning

... "Am Parkplatz erkennen wir auf der anderen Seite der Casinostrasse zwei Bruchsteinhäuser. Das erste aus Bruchsteinen mit Kalksteinrahmen gehört zum typischen Stil des 18 Jhs. Die Bruchsandsteine (Famennestufe) konnten aus einem kleinen Steinbruch an Ort und Stelle gewonnen werden. Wie das Schild im Keilstein des Türsturzes mit der Inschrift "A.O 1776 / J-W.A.P. / A.B.G." zeigt, wurde das Haus in jenem Jahr vom Schmied Johann Willem Anton Pennings und seiner Ehefrau Anna Barbara Groenenschild gebaut. Das Ehepaar hatte am 25. Februar 1775 in Moresnet geheiratet. Die Frau war die Tochter des Schmieds der Altenberger Galmeigrube Etienne Groenenschild, dem sein Schwiegersohn im Amt folgte. Das zweite Haus aus Bruchkalksteinen gehört dem 19. Jh. an und mag zuerst als Stall gedient haben. Die 'Vieille Montagne" mietete das Haus "Penning" im Jahre 1847 vom Baron de la Rousselière, Gutsherr auf der Eyneburg, und ließ hierin 3 Arbeiterwohnungen einrichten. Im Jahre 1898 bestanden hier 6 Arbeiterwohnungen, wohl in den zwei Häusern zusammen. Die Bevölkerungsliste von 1894 gibt drei Häuser am Penning an, d. h. wohl drei Eingangstüren. Im Haus Nr. 73 wohnten 2 Witwen und eine siebenköpfige Familie; im Haus Nr. 74 eine elfköpfige und im Haus Nr. 75 noch eine siebenköpfige Familie!"

Kelmis, im März 2004